10.10.2017

Henrik Lerchl mit „Filippas Engel“ ausgezeichnet

Seit Jahren gedenkt die Fürstin Gabriela Sayn-Wittgenstein mit der Stiftung Fiippas Engel ihrer verstorbenen Tochter Filippa, die 2001 auf tragische Weise bei einem Auto-Unfall ums Leben kam.

Indem sie zusammen mit ihrer Familie junge Menschen für ihr besonderes soziales Engagement mit „Filippas Engel“ auszeichnet, soll nicht nur das Andenken an ihre Tochter Filippa weiter Bestand haben, sondern auch auf Menschen aufmerksam gemacht werden, die sich in herausragender Weise für ihre Mitmenschen einsetzen.

Es sind junge Menschen, denen soziale, kulturelle, ökologische Belange nicht egal sind und die sich mit all ihrer Kraft, ihrer Kreativität und ihren Stärken für ihre Ziele und Projekte einsetzen.

Auf diese außergewöhnlichen Menschen möchte die Stiftung Filippas Engel hinweisen, wenn sie alljährlich den gleichnamigen Stiftungspreis in Sayn verleiht. Der Preis besteht aus der Preisfigur „Filippas Engel“ und jeweils einem Preisgeld zwischen 1.000 und 5.000 Euro.

In diesem Jahr durfte Henrik Lerchl (25), ein Mitgründer von Active Learning e.V., sich über einen der Hauptpreise freuen. Er wurde für sein soziales Wirken rund um Active Learning ausgezeichnet und erlangte viel Beifall, als er über die Arbeit des Bergsträßer Vereines berichtete: Active Learning e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 2010 über 10.000 Kinder im Raum Bergstraße erreicht hat. Sein Fokus beruht dabei vor allem auf den Bereichen Soziales und Bildung. Mithilfe seines bundesweit preisgekrönten Lern-Sport-Konzept, soll das Ziel erreicht werden, jedem Kind und Jugendlichen aus der Region, die Chance zu verleihen, das, was in ihm steckt, seinem Umfeld zeigen zu können.

„Bildung ist der Schlüssel eines gelungenen gesellschaftlichen Zusammenlebens. Ein demokratisches Miteinander kann nicht früh genug vermittelt werden, denn wird die Gesellschaft von Morgen schließlich durch die Kinder von Heute gebildet.

Sport und kreatives Schaffen dienen dabei ganz besonders als Integrationsmotor — völlig unabhängig von Sprache oder kulturellen Unterschieden“, beschreibt Henrik Lerchl die Leitlinien des Vereins, der neben seinem wöchentlichen Regelablauf auch zahlreiche besondere Projekte zu interessanten Gesellschaftsthemen veranstaltet. Henrik Lerchl selbst beendet gerade sein Jura-Studium an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. Er engagiert sich seit er 15 Jahre alt ist für sozial benachteiligte Kinder und hat im Laufe der Zeit maßgeblich dazu beigetragen, dass Active Learning mittlerweile in der gesamten Bundesrepublik als ein Vorbild-Projekt Bekanntheit erlangt hat — dies alles ehrenamtlich neben Schule und Studium. Abgesehen von der Arbeit am Kind, beschäftigt sich der Mitgründer vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Er organisiert Workshops und Projekte, die regelmäßig von Active Learning angeboten werden und allesamt besonders gesellschaftsrelevante Themenbereiche abdecken, so etwa Gewalt- und Suchtprävention, Umwelt- und Tierschutz. Henrik Lerchl vermittelt als angehender Jurist den Kindern und Jugendlichen aber auch genau solche Inhalte, die er für besonders wichtig hält.

„Bestimmte juristische Grundlagenkenntnisse kommen in der Schule oftmals zu kurz.

Dabei sind sie essenziell um junge Menschen für Demokratie und Politik zu sensibilisieren, aber auch um darauf aufmerksam zu machen, was Konsequenzen eigener (deliktischer) Handlungen sein können“. Die anderen Mitgründer von Active Learning, der Rest der Familie Lerchl, ist sich einig: Das Jahr 2017 war für den „Jüngsten“ ein ganz besonderes Jahr, dass sich nun nach harter Arbeit mit mehr als 20 Std. Ehrenamt pro Woche und einer gelungenen Staatsprüfung allmählich gegen Ende neigt. Sein Antrieb, sich für junge Menschen allwöchentlich einzusetzen, hat Henrik in seinem Auftritt bei der Verleihung von Filippa Engel wie folgt beschrieben:„Jedes verlorene Potenzial macht mich traurig. Kinder und Jugendliche haben das Recht auf freie Entfaltung und dazu gehört schließlich auch, das ausleben zu dürfen, was man liebt. Ob Sport, Kunst oder Naturwissenschaft — In unserer Gesellschaft sollte es nicht vorkommen, dass die Talente von Kinder wegen ihrer eigenen sozialen Misslage verkümmern. Auch wenn es uns nicht allen vergönnt ist, unsere Träume auszuleben, sollte zumindest eine faire Chance bestehen, dass man seinem Umfeld das zeigen kann, was in einem steckt. Wenn aber Potenzial verloren geht, ist das nicht nur traurig für den Betroffenen sondern auch für unsere Gesellschaft, die gerade auf dieses Potenzial angewiesen ist, um sich sozial und innovativ weiterzuentwickeln.“

 

 

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