Schule in Afrika

Als "Back to the Roots" könnte die Reise von Gabriele Thiele nach Gambia bezeichnet werden, denn Juffure in Gambia - der Ausgangspunkt der berühmten TV-Serie "Roots" - liegt in Nachbarschaft zu Jatunda, dem kleinen Dorf im Westen Afrikas, vom dem im folgenden die Rede sein wird. Damals im Jahre 1767 verschleppten Sklavenhändler den siebzehnjährigen Mandinka-Jungen "Kunta-Kinte" vom Gambia-River über den atlantischen Ozean ins ferne Amerika. Zwar müssen heute die Kinder Gambias solche Menschen verachtende Torturen nicht mehr über sich ergehen lassen, dennoch kann von Chancengleichheit gegenüber den Kindern in Europa und Amerika noch lange nicht gesprochen werden.

Während Afrika seit der Vergabe der Fußball-WM nach Südafrika in aller Munde ist, ist Gambia, der kleinste Staat des afrikanischen Kontinents, mit 1.6 Mio. Einwohnern etwa flächenmäßig so groß wie Schleswig-Holstein, ein von den Medien der Welt vergessener Landstrich am Rande der Sahara. Geblieben vom kolonialen Glanz des britischen Empire ist Englisch als Amtssprache und die Demokratie, wenn man dies so nennen will. Die Menschen in Gambia sind arm, die Geburtenrate liegt bei 5,3 Kindern, fast die Hälfte aller Einwohner sind unter 18 Jahren, 90% der Gambier sind Muslime, ein sehr toleranter Islam. Gambia ist nicht nur ein armes Land, aus den trockenen Gebieten der Sahelzone strömen auch beständig Flüchtlinge zum Gambia River. Wer seinen Kindern Bildung zukommen lassen möchte kämpft mit einem großen finzanziellen Problem. Schulgeld und Schuluniform können sich bei einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von gerade mal 200 € (knapp 20 € p.Mon.!!!) sehr viele Eltern für die zahlreiche Kinderschar nicht leisten. Gerade Mädchen und  Frauen können daher oft nicht lesen und schreiben, in einer kinderreichen Gesellschaft wird eher in einen Jungen investiert. Viele Mädchen bleiben so abhängig von ihren Familien, Ehemännern und von schlecht bezahlter Arbeit.

Gabriele Thiele berichtet von ihrer Reise nach Jatunda:
"Lamin Yaiteh ein afrikanischer Freund von mir, gründete vor 4 Jahren in Jatunda, seinem Heimatdorf, eine Schule. Es gibt inzwischen 7 Klassen, engagierte Lehrerinnen und Lehrer aber kaum Unterrichtsmaterial. Die Schule hat mehr Mädchen als Jungen, die Dorfbewohner bauten die Schule ohne Geld vom Staat in Eigenleistung und Herr Yaiteh bezahlte anfangs die Lehrer. Ein Lehrergehalt in Gambia beträgt 30 Euro ! Meine Kollegen, Freunde und Bekannte sammelten Geld, ich bekam Sachspenden und übergab sie im Januar 2010 den Kindern.

Um weiter helfen zu können benötigte ich euere/ihre Unterstützung. Geplant ist der Kauf von 10 mechanischen Nähmaschinen – es gibt im Dorf Jatunda keinen elektrischen Strom! Im Dezember 2010 werde ich wieder nach Gambia fliegen und dort die Nähmaschinen kaufen und sie nach Jatunda bringen. Eine Maschine, original Singer Nachbau (made in China) kostet 40 Euro."

Wer mithelfen möchte und/oder mehr Informationen braucht, schreibe mir bitte eine E-Mail: gabriele_thiele@remove.this.arcor.de

 

Active Learning-Teilnehmer Talha überreicht Frau Thiele an der Weihnachtsfeier (03.12.2010) eine Spende von - 250 € - welche von den Kindern und Jugendlichen von Active Learning gesammelt wurde.